Münchener DigitalisierungsZentrum - Digitale BibliothekBSB - Bayerische Staatsbibliothek

Adelung - Grammatisch-kritisches Wörterbuch der Hochdeutschen Mundart

Suche

Neue ausführliche Suche

Erschlagen | | Erschmeicheln

Erschleichen

, verb. irreg. act. S. Schleichen. 1) Ein Ding schleichend, d. i. unbemerkt in seine Gewalt bekommen. Einen Dieb erschleichen. Ein Wild erschleichen. Wir wissen nicht, wie uns der Tod erschleicht. Ich will ihn schon erschleichen. Das Alter erschleicht uns. Wenn treue Sehnsucht uns erschleicht, Haged. 2) Durch List erhalten, obrepere. Ein Amt erschleichen. Eines Gunst erschleichen. Besonders, durch ungegründete Vorstellung erhalten. Einen Befehl erschleichen. Ein erschlichenes Privilegium. 3) In der Philosophie der Neuern bedeutet dieses Wort, ungegründete Erfahrungen für gewiß und gegründet annehmen. Ein erschlichener Satz. Daher die Erschleichung, in allen obigen Bedeutungen. Der Fehler der Erschleichung, vitium subreptionis, wenn man Einbildungen und Vorurtheile für Erfahrung hält.Anm. Ottfried gebraucht statt dieses Zeitwortes firslihen. [1935-1936]
Erschlagen | | Erschmeicheln