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Adelung - Grammatisch-kritisches Wörterbuch der Hochdeutschen Mundart

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Entwickeln

, verb. reg. act. was ein- oder zusammen gewickelt ist, aus einander wickeln. 1) Eigentlich, doch nur selten. Und gab das Haupt, das eingehüllt in schwarzer Decke lag, dem Kaiser hin, der eilig sie entwickelt, Zachar. Cortes. 2) Zusammen gelegte Theile aus einander legen und sie dem Auge darstellen, in der edlern Schreibart, so wohl eigentlich als figürlich. So entwickelt die Rose ihre Blätter, oder sie entwickelt sich, wenn sie aufblühet, oder in der höhern Schreibart sich entfaltet. Von sieben Larven entwickelten sich deren vier zu sehr schönen Schmetterlingen. Ingleichen figürlich. Es gehören günstige Umstände dazu, die Anlagen, welche in der Seele verborgen sind, zu entwickeln, nach und nach thätig zu machen und darzustellen.
Soll die Seele sich entwickeln und in rechter Größe blühn, O, so muß kein klügelnd Meistern ihr die Majestät entziehn, Haged.
Einen Gedanken aus den vorher gegangenen Vorstellungen entwickeln, nach allen seinen Theilen deutlich machen. 3) Nach einer noch weitern Figur, eine verworrene Sache durch Darstellung der einzelnen Theile klar und deutlich machen; im Gegensatze des verwickeln. Eine Sache entwickelt sich, wenn sie uns deutlich zu werden anfängt. Jetzt entwickelt es sich, (wird es mir klar,) warum er es mir so lange verschwiegen hat. Daher die Entwickelung in allen Bedeutungen; ingleichen der klare oder deutliche Ausgang einer dunkeln oder verworrenen Sache. [1841-1842]
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