Der Enke
, des -n, plur. die -n, in der Landwirthschaft einiger Gegenden,
besonders Ober- und Niedersachsens, ein junger Knecht, der nur als ein halber
Knecht dienet, und den Großknecht über sich hat; ein Pferdeknecht,
Ackerknecht. Auf großen Gütern hat man einen Oberenken oder
Großenken, einen Mittelenken und einen Unterenken oder Kleinenken.
Figürlich bedeutet dieses Wort zuweilen auch eine Grütze, besonders
eine Gabel an dem Pfluge, worauf die Ackerleine ruhet; dergleichen Stütze
in andern Mundarten ein Knecht genannt wird.Anm. Daß dieses Wort sehr alt
seyn müsse, erhellet aus den bey den Römern üblichen Diminut.
desselben, anculus, ancula, ancilla, und dem Zeitworte anculare. Anculus kommt
im mittlern Lateine auch von einem Dichter höherer Art, von einem
Hofbedienten vor. Ob aber dieses Wort, wie du Fresne will von dem alten
Bretagnischen anc, klein, niedrig, enge, abstamme, muß man dahin gestellet
seyn lassen.
S. das folgende.1. [
1813-1814]