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Adelung - Grammatisch-kritisches Wörterbuch der Hochdeutschen Mundart

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Das Eisbein

, des -es, plur. die -e, die eine Hälfte des Schlosses oder Schlußbeines an den zahmen und wilden Thieren; das Hüftbein. Beyde Eisbeine zusammen genommen machen das Schloß- oder Schlußbein aus.Anm. Im Nieders. heißt dieses Bein das Isbeen, im Holl. Is been, Isch-been, welche Nahmen mit dessen Griech. und Latein. Benennung Ischium, - hier nichtlateinischer Text, siehe Image - , von - hier nichtlateinischer Text, siehe Image - , die Lende, sehr genau verwandt sind. Aber ist wohl glaublich, daß die gemeinen Mundarten dieses Wort aus dem Lateinischen hergehohlet haben, und daß sie dieses Bein nicht eher zu benennen gewußt, als bis sie es von den Griechen und Römern gelernet? Mit mehr Wahrscheinlichkeit siehet man daher dieses Wort nebst so vielen andern als einen Überrest einer weit ältern Mundart an, von welcher die Griechische und Deutsche Sprache zwey Töchter sind, die durch eine lange Reihe von Jahrhunderten sich freylich sehr unähnlich geworden. [1767-1768]
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