Münchener DigitalisierungsZentrum - Digitale BibliothekBSB - Bayerische Staatsbibliothek

Adelung - Grammatisch-kritisches Wörterbuch der Hochdeutschen Mundart

Eilen | | Eilf

Eilend

, das Participium der gegenwärtigen Zeit des vorigen Verbi, welches im Oberdeutschen als ein Nebenwort für hurtig, geschwinde, üblich ist, aber im Hochdeutschen wenig gebraucht wird. Und eilend ließ sie den Krug hernieder auf ihre Hand, 1 Mos. 24, 18. Desto eilender, Phil. 2, 18, und in vielen andern Stellen mehr. Das von diesem Mittelworte gebildete Nebenwort eilends ist im Hochdeutschen eben so selten, im Oberdeutschen aber desto gewöhnlicher. Im Hochdeutschen ist dafür eilig und eilfertig üblich.Anm. Bey dem Kero lautet dieses Nebenwort illantihho. In einigen gemeinen Mundarten hat es eine sonderbare Bedeutung, indem man daselbst von den Zähnen saget, sie werden eilend, wenn sie stumpf werden; in Schlesien eylich. Entweder erhält diese Bedeutung noch den ursprünglichen Sinn des Verbi, da es eine Nachahmung eines gewissen Schalles ist, oder sie gehöret auch zu dem noch in Schweden üblichen Zeitworte ila, zaudern, wofür die Deutschen weilen und verweilen brauchen. S. diese Wörter. [1677-1678]
Eilen | | Eilf