Ducken
, verb. reg. act. welches ehedem niederdrücken,
niederbeugen bedeutete, jetzt aber nur noch in den gemeinen Mundarten als ein
Reciprocum in einer doppelten Bedeutung üblich ist. 1) Sich ducken,
niederducken, den Kopf und Vorderleib niederwärts, zur Erde beugen.
Geduckt gehen, mit gebogenem Rücken, krumm einher gehen, in den niedrigen
Mundarten ducknackig gehen. In Preußen ist ducknasig gehen, mit
niedergebeugtem Gesichte traurig einher gehen.
Der Heldt hort den knall sich tuckhet Und seinen Kopf an sich
zuckhet, Theuerd. Kap. 78. Es was im not das er sich duckh Sonnst so het sein
Leben ein endt, Kap. 55.
2) Figürlich, doch auch nur im gemeinen Leben, sich
ducken, sich in die Umstände, in die Zeiten schicken. Man muß sich
ducken und schmiegen, wenn man durch die Welt kommen will.Anm. Dieses Zeitwort
lautet im Oberdeutschen tucken, im Nieders. duken, im Holländ. duiken, im
Engl. to duck, im Schwed. duka, im Angels. thycgan. Es ist das Intensivum von
rauchen, bey dem Notker duchen, wie bücken von biegen, drücken von
dragen, zucken von ziehen u. s. f.
S. Tauchen, Stauchen und Tücke. Ze loch tucken,
bedeutet bey einem der Schwäbischen Dichter, sich in einen geheimen Ort
verbergen, und dukkern im Nieders. mit gebeugtem Haupte davon schleichen, bey
dem Pictorius dichen. [
1567-1568]