Dämmen
, verb. reg. act. 1. Einen Damm machen, so fern Damm das
Steinpflaster bedeutet. 2. Vermittelst eines Dammes einschränken,
zurück halten. 1) Eigentlich, da es von dem Wasser gebraucht wird,
wofür auch stämmen üblich ist. Wenn das Eis sich stämmet,
und die Wasser dadurch gedämmet werden.
Ein brausend Wasser, das man dämmen soll, Schleg. Wie
schnelle Ströme Den Bau durchreißen, der sie dämmen sollte,
ebend. Es wird die Ungeduld das Thränenmeer nicht dämmen,
Günth.
2) * Figürlich, unterdrücken, bändigen, in
welcher Bedeutung dieses Wort nur im Oberdeutschen gehöret wird. Das Feuer
dämmen, Bluntschli.
Der süße Schlaf, der alle Pein kann dämmen,
Opitz.
[
1377-1378] Im Hochdeutschen gebraucht
man dafür in manchen Fällen das Intensivum dämpfen.Anm. Da diese
letzte Bedeutung im Oberdeutschen und in der Schweiz am häufigsten
vorkommt, so ist sie mit dem Latein. domare, und Griech. -
hier nichtlateinischer Text, siehe Image - vermuthlich
näher verwandt, als mit Damm, und da stammet dieses Wort wahrscheinlicher
Weise von zahm ab, welches ehedem, so wie noch jetzt im Niedersächsischen,
taam lautete. Indessen bedeuten so wohl das Schwedische daemma, als das Angels.
demmau, das mittlere Latein. addemnare, und das Franz. condamner, verstopfen,
versperren, zudämmen. Das Nieders. tämmen, heißt auch, jemanden
im Laufe aufhalten.2. [
1379-1380]