Brüsten
, verb. reg. recipr. eigentlich, die Brust empor tragen;
figürlich, stolz seyn, und diesen Stolz äußern. Er brüstet
sich wie ein fetter Wanst, Hiob 15, 27. Sich mit etwas brüsten, eiteln
Ruhm darin suchen. Sich auf etwas brüsten, stolz darauf seyn. Wenn man
denn nun aber einen Mann vor sich hat, der sich auf solche Kleinigkeiten
brüstet, Less.
Ihr Enkel lebt und brüstet euch; Ihr sollt noch
größre Wunder sehen, Haged.
Anm. Schon Hans Sachs sagte ehedem in dieser Bedeutung:
Täglich sie sich ziert, preyst, und putzt, Vor dem Spygel
streycht, zafft und mutzt.
In den zusammen gesetzten Aufbrüsten, Ausbrüsten,
Zubrüsten, hat dieses Wort noch eine andere thätige Bedeutung.
S. diese Wörter; ingleichen Brüstung. Das
Oberdeutsche sich parzen, welches das Frequentativum entweder von bären,
heben, oder auch von berden, geberden, ist, und die Nieders. sich krammen, sich
rämen, sich spradden, sich strunßen u. s. f. drucken eben den Begriff
aus, den sich brüsten im Hochdeutschen hat. Um Osnabrück bedeutet
brüstig auch ansehnlich, gesetzt. [
1227-1228]