Das Bruch
, des -es, plur. die Brücher, ein am häufigsten in
Niedersachsen übliches Wort, eine sumpfigen Ort, einen Morast, ingleichen
ein Gehölz in solchen morastigen Gegenden auszudrucken.
Das Wild in Busch und Brüchen, Opitz.
[
1209-1210] Auc h die urbar gemachten
sumpfigen Gegenden werden in der Mark Brandenburg Brücher genannt.Anm.
Dieses Wort, welches im Niedersächsischen Brook, und um Bremen Blok, im
Holländ. Broeck, im Engl. Broke, lautet, wird gemeiniglich von brechen
hergeleitet, weil man in einem solchen sumpfigen Orte leicht einbricht. Allein
diese Figur ist zu hart und wider die Analogie. Im Angels. bedeutet Broca einen
Fluß. Die Wörter Brua, Bruarium, Bruera, Brugaria, Bruguera,
Bruguerium, Brugga, Bruida u. s. f. die bey dem du Fresne und Carpentier
vorkommen, scheinen nicht hierher zu gehören, weil sie bloß
wüste, mit Heide und Dornen bewachsene Plätze bedeuten; wohl aber
Bracus, und Bragium, ein Thal. Daß dieses Wort auch im Oberdeutschen nicht
unbekannt ist, erhellet unter andern auch aus einem 1477 zu Augsburg gedruckten
Vocabulario, wo Palus durch yn bruche, oder phule, oder pucze, erkläret
wird. [
1211-1212]