Der Bösewicht
, des -es, plur. die -er, in den härtesten Bedeutung des
Wortes böse, ein Mensch, welcher sich grober Laster und Verbrechen
schuldig macht. So werden in der Deutschen Bibel Jason, 2. Maccab. 4, 19,
Antiochus, Kap. 9, 13, Alcimus, Kap. 14, 27, die Susannenbrüder, Hist.
Sus. V. 32, und der Teufel, Ephes. 6. 16; 1 Joh. 2, 13, 14, Bösewichter
genannt. Glücklich waren die Tage unserer Väter, wo ein einziges
Gefängniß die Bösewichter einer ganzen Nation fassen konnte!
Dusch.Anm. Die Hochdeutschen und Niedersachsen machen den Plural in er, dagegen
die Oberdeutschen Bösewichte sagen. Boesuuicht kommt schon im
Schwabenspiegel vor; im Theuerdanke findet sich Pößwicht. Die
Härte dieses Ausdruckes lieget in dem Worte Wicht, welches in engerer
Bedeutung, einen niederträchtigen, lasterhaften Buben bedeutet, daher es
im Theuerdanke mehrmahls allein für Bösewicht gebraucht wird.
S. Wicht. [
1133-1134]