Der Beutel
, des -s, plur. ut nom. sing. Diminutivum Das Beutelchen, ein
kleiner Sack, etwas darin zu verwahren, besonders Geld darin aufzubehalten, und
bey sich zu tragen. Figürlich, 1) das darin befindliche Geld, und nach
einer noch weitern Figur, der Vermögenszustand. Seinen Beutel füllen,
oder spicken, sich bereichern. Sich nach seinem Beutel (Vermögen) richten.
Aus seinem eignen Beutel (auf seine eigene Kosten) zehren. Welche und andere
ähnliche R. A. doch insgesammt gemein und niedrig sind. 2) Der
öffentliche Schatz, die Casseeiner Gemeinheit, einer Stadt, oder eines
Landes; doch nur in einigen Gegenden. Gemeiner Stadt Beutel, die Stadt-Casse
Der Armenbeutel, die Armen-Casse.
S. auch Beutelherr. 3) Bey den Türken ist Beutel
eine Art das Geld zu zählen, indem ein solcher Beutel 500 Löwenthaler
hält.Anm. Beutel lautet im Nieders. Büdel, Büel, Pytel ist im
Böhmischen ein Sack. Es ist vermuthlich mit dem vorigen verwandt, so
daß der Begriff des hohlen Raumes der herrschende ist.2. [
957-958]