* Beschönen
, verb. reg. act. schön, d. i. scheinbar, machen, doch nur
in der figürlichen Bedeutung, durch einen scheinbaren Vorwand
entschuldigen. Ein Vergehen, eine böse That beschönen wollen. Im
Hochdeutschen ist dieses Wort veraltet, seitdem das folgende beschönigen
üblicher geworden ist.
- Da du für ihn flehst, beschönst du den Verrath,
Schleg.
Ehedem sagte man auch sich beschönen, sich
entschuldigen, welcher Ausdruck schon in Tyrols Paraenes. V. 43 vorkommt, und
Walther von der Vogelweide singt:
Gesueges mannes doenen Das sol man wol beschoenen.
In der Jülichischen Rechtsordnung bey dem Frisch
bedeutet sich beschönen, auch so viel als sich hüthen. Opitz gebracht
beschö- [
903-904] nen Th. 4. S. 883 der neuen Ausgabe
für beweisen, und an einem andern Orte singt er:
Hier war der Tugend Feld Das Ort, von dem sich ließ der
Erden Kreis beschönen,
vermuthlich für verschönern, in welcher Bedeutung
auch das einfache schönen ehedem sehr üblich war.
S. Frisch v. Schön. So auch die Beschönung.
Das Schwed. besköna, bedeutet so wohl zieren, als auch
entschuldigen. [
905-906]