Belageren
, zusammen gezogen Belagern, verb. reg. act. 1) Den Boden mit
Schafen belagern lassen, in der Landwirthschaft ei-niger Gegenden, die Schafe
sich darauf lagern lassen, um ihn zu düngen. 2) Vermittelst eines Lagers
einschließen, und zur Übergabe zu bringen suchen. Eine Stadt, eine
Festung belagern. Die Soldaten wurden in dem Schlosse belagert. Die Belagerten,
welche belagert werden. Eigentlich druckt belagern dasjenige aus, was man jetzt
mit einem fremden Worte blocquiren nennet, nehmlich sich um eine Stadt lagern.
Heut zu Tage aber verbindet man mit demselben alles, was zum feindlichen
Angriffe derer, die belagert werden, gehöret. 3) Figürlich wird
dieses Wort auch von allem gebraucht, was um uns ist, und uns dieses Wort auch
von allem gebraucht, was um uns ist, und uns ohne Aufhören beunruhiget.
Die Könige werden unaufhörlich von Schmeichlern belagert. Der Alte
wird beständig von seinen Verwandten belagert.
Dich wird in Zukunft ein Volk, ein Volk der Schmeichler
belagern, Die Pest der großen und glücklichen Welt, Gell
Daher die Belagerer, die einen Ort belagern in der
eigentlichen Bedeutung, und die Belagerung, die Handlung des Belagerns. Eine
Belagerung aushalten, ausstehen. Die Belagerung Wiens, oder die Stadt Wien, und
nicht, wie einige nach dem Französischen sagen, die Belagerung von
Wien.Anm. Belagern, im Oberdeutschen belägern, Schwedisch belaegre, im
alten Engl. beleaguer, Nieders. belegen, kommt zunächst von Lager her, und
ist zugleich das Frequentativum von belegen, welches ehedem in beyden Mundarten
gleichfalls für belagern gebraucht wurde. Das letztere Wort bedeutete
ehedem auch nur so viel als das einfache lagern. Er belegert sich hart neben
sie, heißt es in dem 1514 gedruckten Livius. Eine Belagerung machen,
Ezech. 4, 2, ist ungebräuchlich. [
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