Behende
, -r, -ste, adj. et adv. welches am stärksten noch in
Oberdeutschland üblich ist, wo es so viel als mit Leichtigkeit, hurtig
oder geschwinde bedeutet. Ein behender Bothe. Eine behende Antwort. Ein
behender Mensch. Ich konnte ihn nicht einhohlen, weil er mir zu behende war.
Lannd (lasset)Unns fliehen behenndt, Theuerd. Dir kürzt
der grimme Tod dein schnelles Leben ab, Und führet dich behend' aus dieser
Welt ins Grab, Opitz.
Anm. Wachter nimmt ein doppeltes behende an; eines, welches
geschwinde bedeutet, und von ihm von den alten Verbo enden, eilen, davon noch
endelich für eilend in Luthers neuem Testamente vorkommt, abgeleitet wird;
und ein anderes, welches geschickt bedeuten soll, und von welchem, ihm zu
Folge, Hand das Stammwort ist, so wie im Latein. von dexter, dexteritas,
herkommt. Allein behende bedeutet eigentlich niemahls geschickt, wohl aber auf
eine leichte oder geschickte Art geschwinde, so daß der Begriff der
Geschwindigkeit doch immer der Hauptbegriff bleibet. Indessen würde sich
dieses Wort mit Wachtern füglich von enden, eilen, herleiten lassen, wenn
nicht das Isländische hentig, das Schwedische handig und behaendig, das
Holländ. und Nieders. handig, handig und händig, und das Engl. handy,
welche insgesammt geschwinde bedeuten, den Ursprung von Hand zu deutlich
verriethen. Das e am Ende ist das Hochdeutsche e euphonicum, welches nicht
unterdrückt werden darf. [
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