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Adelung - Grammatisch-kritisches Wörterbuch der Hochdeutschen Mundart

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Das Bedürfniß

, des -sses, plur. die -sse: 1) Der Zustand, worin man einer Sache bedarf, besonders solcher Sachen, die zum Unterhalte und zur Bequemlichkeit gehören, Mangel. Die Natur fordert wenig, und der Schöpfer hat dir nach dem Bedürfnisse derselben nur zwo Hände gegeben, Dusch. Was die Bedürfnisse der Natur nicht fordern, das solltest du nicht wünschen, ebend.
Bedürfniß macht uns kühn, Haged.
2) Die Sache selbst, deren man bedarf. Kriegsbedürfnisse, Schreibbedürfnisse, was man zum Kriege, zum Schreiben nöthig hat. Wie sehr hat Stolz und Wohlleben die Zahl unserer Bedürfnisse vermehret! Immer gegenwärtige Bedürfnisse ersticken den Geist, und machen die Seele stumpf.Anm. Im Oberdeutschen ist dieses Wort, so wie viele andere auf -niß, weiblichen Geschlechtes. S. -Niß. [783-784]
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