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Adelung - Grammatisch-kritisches Wörterbuch der Hochdeutschen Mundart

Bäumen | | Der Baumfalk

Bäumen

, oder Baumen, verb. reg. welches auf eine dreyfache Art üblich ist.I. Als ein Neutrum, mit dem Hülfsworte haben, auf einen Baum laufen, fliegen oder springen. In dieser Bedeutung lautet es baumen und ist besonders bey den Jägern üblich, welche es so wohl von Haselhühnern und Fasanen, als auch von Mardern, Füchsen und andern Thieren gebrauchen. Der Marder bleibt nicht leicht auf einem Baume zum andern.II. Als ein Activum. 1) Mit einem Baume versehen oder befestigen, besonders in der Landwirthschaft, ein Fuder Heu, Stroh oder Getreide oben mit dem Heu- oder Wiesenbaume befestigen. Ein Wagen Heu den Veltens Hand zu hoch gebäumt, Gell. 2) Auf den Baum bringen, um den Baum wickeln, bey den Webern, wofür aber aufbäumen üblicher ist. S. dieses Wort.III. Als ein Reciprocum, sich bäumen, welches von gewissen Thieren, besonders den Pferden gesagt wird, wenn sie sich auf die Hinterfüße stellen, und mit dem Vorderleibe in die Höhe heben. Das Pferd bäumet sich. Eine Schlange windet sich herum bäumet sich hoch empor, Geßn. S. auch Ausbäumen.Anm. In der letzten Bedeutung scheint bäumen noch die erste Bedeutung von Baum, d. i. die Höhe, beybehalten zu haben, so daß er eigentlich so viel als erheben bedeutet. [761-762]
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