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Adelung - Grammatisch-kritisches Wörterbuch der Hochdeutschen Mundart

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Der Ausgang

, des -es, plur. die -gänge. 1. Das Ausgehen, als das Abstractum dieses Wortes, und größten Theils ohne Plural. a) In eigentlicher Bedeutung, das Ausgehen aus einem Orte. Der Ausgang der Israeliten aus Ägypten. Der Herr behüte deinen Ausgang und deinen Eingang. Der Ausgang Christi vom Vater, dessen Menschwerdung, und der Ausgang des heil. Geistes von dem Vater und Sohne, in der Theologie. Die Ausgänge des Jungmeisters, bey den Handwerken, wenn derselbe auf Befehl des Obermeisters ausgehen muß. Das Wildbret hat seinen Ausgang auf die Felder, sagt man bey den Jägern, wenn es die Felder um seiner Nahrung willen besucht.b) Figürlich das Ende. 1) Das Ende einer Handlung, eines Geschäftes, besonders in Rücksicht auf dessen gute oder böse Beschaffenheit. Eine Sache zu einem gewünschten Ausgange bringen. Einen traurigen Ausgang gewinnen. Der Ausgang wirds lehren. Die Geschichte soll, denk' ich, bald einen Ausgang gewinnen, Weiße. So auch der Ausgang eines Schauspieles, diejenige Begebenheit, wodurch die Handlung ihr völliges Ende erreicht, welche durch die Auflösung oder Entwickelung vorbereitet wird. 2) Das Ende einer Zeit. Mit Ausgang des Jahres, des Monathes. Zu Ausgang des Winters oder des Sommers. 3) Das Ende dem Orte oder Raume nach, doch nur in einigen wenigen Fällen. So nennt man in den Buchdruckereyen das Ende eines Absatzes den Ausgang, und im Plural die Ausgänge.2. Der Ort, durch welchen man aus einem Orte gehet. Das Haus hat einen verborgenen Ausgang. Die Gasse hat keinen Ausgang. Dem Wasser einen Ausgang verschaffen, einen Ort, wo es abfließen kann. Der Hirsch hat die schönsten Ausgänge, heißt es bey den Jägern, wenn er sich solche Stände erwählet, wo er nicht weit nach dem Wasser, in die Wiesen und Felder hat. [593-594]
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