Der Ausfall
, des -es, plur. die -fälle. 1) Das Ausfallen. (a) In
eigentlich Bedeutung. Der Ausfall des Getreides aus den Ähren. Bey den
Ärzten wird das Austreten gewisser Theile des menschlichen Körpers
aus ihnen ordentlichen Lage gleichfalls ein Ausfall genannt; z. B. der Ausfall
der Bärmutter, des Afters, eines Auges u. s. f. (b) Figürlich, das
Ausstoßen gegen den Feind in der Fechtkunst, welches mit einer Bewegung
des Körpers nach vornen zu verbunden ist. Ingleichen ein feindlicher
Angriff aus einem Orte, besonders von Belagerten. Einen Ausfall thun. Einen
Ausfall auf den Feind thun. Einen Ausfall aus dem Lager, aus dem Walde thun.
Den Ausfall aushalten, zurück treiben.2) Was ausfällt, nur in einigen
Fällen. * Der Ausfall von Erdäpfeln war schlecht, was man von
Erdäpfeln einerntete. Einen Ausfall abschneiden, diejenigen Truppen,
welche den Ausfall thun. * In einigen Gegenden auch die abgehende, fehlende
Summe. Ein Ausfall an der Einnahme von hundert Thalern, für Abgang. Ein
großer Ausfall bey dem Dreschen, wenn weniger Getreide ausgedroschen wird,
als man erwartete.3) Der Ort, aus welchem ein Ausfall geschiehet. Besonders
wird in Städten die heimliche Thür so genannt, aus welcher bey
Belagerungen die Ausfälle auf den Feind zu geschehen pflegen.Anm. Ausfall
für Entwickelung, besonders in einem Schauspiele, ist nur im Oberdeutschen
üblich. In ähnlicher Bedeutung sagte Schlegel:
Ihr großer Ausfall ist Tod oder Leben,
wo dieses Wort für Ausschlag zu stehen
scheinet. [
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