Aufseyn
, verb. irreg. neutr. (
S. Seyn,) welches sehr elliptisch und in seinen meisten
Bedeutungen nur im gemeinen Leben üblich ist. Es bedeutet aber, 1. *
Aufgerichtet seyn, im Gegensatze des Liegens; und zwar, 1) sich aufmachen,
aufbrechen. Laßt uns auf seyn und gen Bethel ziehen, 1. Mos. 35, 3. So
waren die Lager alle auf, 4. Mos. 10, 25. Dieser Gebrauch ist im Hochdeutschen
völlig veraltet. 2) Außer dem Bette seyn. Er ist gestern Nachts lange
aufgewesen. Ich war gestern spät auf. Ingleichen von dem Bette aufstehen.
Des Morgens frühe aufseyn. 3) Sich der Gesundheit nach befinden. Wohl,
übel aufseyn. Ist er noch wohl auf? Opitz gebraucht dieses Wort auch ein
Mahl in der sonst ungewöhnlichen weitern Bedeutung von dem
bürgerlichen Wohlstande.
Rom war nie besser auf, als wie die hohen Sinnen Ein niedrigs
Dach bewohnt.
2. Offen stehen. Die Thür ist auf. Die Fenster waren
alle auf. 3. Aufgezehret seyn. Bis daß alle Brot in der Stadt auf war,
Jerem. 37, 21.Anm. Unter diesen Bedeutungen ist die des Befindens, der
Gesundheit nach, noch am meisten üblich. Die übrigen sind theils
veraltet, theils niedrig. [
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