Aufhören
, verb. reg. neutr. welches das Hülfswort haben erfordert.
1) Nachlassen, etwas zu thun. Aufhören zu essen, zu trinken, zu arbeiten.
Höre auf zu weinen. Mit Schmähen aufhören. Hören sie auf
mit ihrer Güte, hören sie auf, ihre Zärtlichkeit über mich
zu ergießen, Weiße. Ohne Aufhören, ohne im geringsten
nachzulassen, oder abzubrechen. Figürlich auch, das Ende einer
Beschaffenheit, eines Zustandes erreichen, etwas nicht mehr seyn. Ich höre
in eben diesem Augenblicke auf, die Ihrige zu seyn, Gell. Ingleichen, von
leblosen Dingen. Die Bäume haben aufgehört zu blühen. Es
höret auf zu brennen, zu regnen, zu schneyen. Wohlthaten hören auf,
Wohlthaten zu seyn, wenn man sucht, sich für sie bezahlt zu machen. 2)
Seine Endschaft erreichen. sowohl dem Orte, als der Zeit nach. Hier höret
das Gebirge auf. Hier höret das erste Buch auf. Der Krieg hat längst
aufgehöret. Ingleichen seines Daseyns beraubet werden. Mit der Zeit
höret alles auf. So auch die Aufhörung.Anm. Die Wortfügung,
höre auf von mir, denn meine Tage sind vergeblich gewesen, Hiob 7, 16. ist
ungewöhnlich. In des Herrn Hofrath Michaelis Übersetzung heißt
es daher richtiger: Laß von mir ab. Die Abstammung dieses Wortes ist noch
nicht völlig ausgemacht. Wachter nimmt das Schwedische göra, thun,
für das Stammwort an, welches er mit dem Latein. gerere und dem
Griechischen -
hier nichtlateinischer Text, siehe Image - verbindet. Nach dem Frisch ist aufhören, cessare, die
figürliche Bedeutung von aufhören, aufmerksam zuhören; denn,
sagt er, wer achtsam aufhören oder zuhören will, muß von aller
Arbeit ablassen. Allein diese Figur ist ein wenig hart, und der
Sprachähnlichkeit nicht gemäß. Ihre vermuthet, daß das
Isländische hyr, ruhig, womit das alte Alemannische heuer, ruhig,
sanftmüthig, und gehirmon, ruhen, übereinstimmet, das Stammwort seyn
könne. Diese letzte Ableitung scheinet noch die erträglichste zu
seyn; vielleicht lässet sich künftig ei nebessere ausfindig machen.
S. Gehorchen und Ungeheuer. [
501-502]