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Adelung - Grammatisch-kritisches Wörterbuch der Hochdeutschen Mundart

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Das Auenrecht | | Die Auerhahnbalz

Der Auerhahn

, des -es, plur. die -hähne, Fämin. die Auerhenne, plur. die -n, das größte Federwildbret in Deutsch- [465-466] land nach den Trappen, so zu den wilden Hühner gehöret, und zur hohen Jagd gerechnet wird; Tetrao Urogallus, L. Diese Thier hält sich in bergigen Waldungen auf. An einigen Orten nennt man auch die Truthühner oder wälsche Hühner, zahme Auerhühner.Anm. Die erste Hälfte dieses Nahmens ist ein sehr altes Wort, welches in den ältesten Zeiten in Oberdeutschland Ur, ohne Doppellaut, ausgesprochen wurde; S. Auerochs. Frisch leitet es auf eine sehr gezwungene Art von Aue her, da es denn auch ein Thier bedeuten soll, welches sich Einöden oder an Auen und Flüssen aufhält. Allein es ist wahrscheinlicher, daß Ur in den ältesten Zeiten wild bedeutet habe, welche Bedeutung auch das Gothische und Isländische Aer und Yr haben. S. auch Ar. Übrigens wird dieser Vogel im Deutschen auch Urhahn, Spillhahn, Alphahn und Bergfasan, im Norwegischen Aarfugle, im Dänischen Auerhane, im Schwedischen Orre, Orrhane, Törrhane, Käder, Köddra, Ködderfogel, im Isländ. Thidra, im Osnabrückischen Kurhahn, und in andern Gegenden Gurgelhahn genannt. Einige dieser Nahmen hat er vor seinem durchdringenden kollernden Geschreye, welches der Hahn in der Balzzeit macht. [467-468]
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