Der Ärmel
, des -s, plur. ut nom. sing. Diminutivum das Ärmelchen,
derjenige Theil eines Kleidungsstückes, welcher die Arme bedeckt. Ein
Kleid mit langen, mit kurzen, mit weiten, mit engen Ärmeln. + Einem etwas
auf dem Ärmel heften oder binden, figürlich, doch nur im gemeinen
Leben, seine Leichtgläubigkeit mißbrauchen. + Etwas aus dem
Ärmel schütten, auch nur im gemeinen Leben, etwas ohne vorher
gegangenes Nachdenken vorbringen; ohne Zweifel von den weiten Ärmel der
Geistlichen, daher es auch besonders von Predigten, welche ohne Zubereitung
gehalten werden, geraucht wird.Anm. Ärmel, im Lateine der mittlern Zeiten
Armillum, Armilla, Armelus, Schwed. Arm, ist nicht das Verkleinerungswort von
Arm, sondern vermittelst der Ableitungssylbe -el von demselben gebildet,
S. -El. Indessen war auch das Ärmel ehedem für
Ärmlein als ein Diminutivum im Oberdeutschen üblich,
Ir ermel blos Die schouwe ich nach dem willen min,
singt der Schenke von Limburg. Aus der Ableitung erhellet
zugleich, daß dieses Wort mit dem größten Rechte mit einem
Ä geschrieben wird, obgleich das E schon alt und sehr gemein
ist. [
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