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Adelung - Grammatisch-kritisches Wörterbuch der Hochdeutschen Mundart

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Der Argwohn

, des -es, plur. doch nur selten, die -e, die nachtheilige, mit Ungewißheit verbundene Meinung von den Gesinnungen einer Person, besonders so fern diese Meinung ungegründet ist, wodurch sie sich von dem Verdachte unterscheidet. Einen Argwohn auf jemanden haben. In dem Argwohne seyn, oder stehen. In Argwohn gerathen, fallen, kommen. Einen Argwohn wider jemanden fassen, bekommen, schöpfen. Argwohn erwecken, verursachen. Argwohn auf einen werfen. Einem den Argwohn benehmen. Wie können sie einen solchen Argwohn bey sich aufsteigen lassen? v. Brawe.
Der Blick, in welchem schlau Der Argwohn gleich der finstern Spinne lauscht, Weiße.
Anm. Argwohn, ist aus Arg und Wahn zusammen gesetzt, S. Wahn. Statt dessen kommt bey dem Kero Urtriue und für argwöhnig, vrtriuuer vor. In Niedersachsen ist dafür auch Achterdanken und Misdunken üblich. Argwohn bedeutete ehedem auch einen jeden Irrthum, eine jede ungegründete Einbildung.
Unfallo zu eim narren sprach Der sich hielt in einem argkwan Als solt mit dem geschütz vmbgan Sonnst gar nyemandts denn allein er, Theuerd. Kap. 60.
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