Ansagen
, verb. reg. act. durch Worte bekannt machen. Einem etwas
ansagen, oder etwas bey einem ansagen. Eine Leiche ansagen. Sein Vermögen
ansagen, angeben, anzeigen. Zu Rathe ansagen, zu einer Versammlung des Rathes
berufen. Daher die Ansagung, und der Ansagezettel, bey dem Reichstage zu
Regensburg, ein Zettel, worin der Mainzische Directorial-Gesandte die Materien
bekannt machet, über welche gerathschlaget werden soll.Anm. Ansagen wird
heut zu Tage im Hochdeutschen nur noch in einigen wenigen Fällen einer
feyerlichen oder auf Befehl eines Höhern geschehenen Bekanntmachung
gebraucht. In andern Fällen gebraucht man lieber das einfache sagen. Es
ist daher so wohl der Ausdruck sag an, d. i. sage her, als auch die Bedeutung
des Anmeldens, einen ansagen, im Oberdeutschen üblicher, als im
Hochdeutschen. Beyde kommen schon im Theuerdank vor. Z. B.
Ließ sich den Helden sagen an.
Ingleichen:
Sag an, was will du doch mich underwisen.
Der letzte Ausdruck kommt auch in der Deutschen Bibel
mehrmahls vor; z. B. Hiob. 34, 33. Weißest du nun was, so sag an. Daß
ansagen ehedem auch so viel als anklagen, ingleichen, einen Einwurf machen,
bedeutet habe, erhellet theils aus Boners Fabeln, theils aus Schilters Gloss.
und den daselbst aus dem Pez angeführten Beyspielen. [
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