Am
, die mit dem m, als dem Casus-Zeichen des Dativi Singularis des
männlichen und sächlichen Geschlechtes, zusammen gezogene
Präposition an, welche in einigen Fällen nothwendig ist, in andern
aber nur geduldet wird.1. Nothwendig ist diese Zusammenziehung. 1) Vor den
Superlativis, wenn sie als Nebenwörter stehen sollen. Am besten. Am
größten. Ich sehe ihn am liebsten unter allen. Hier lebt man am
vergnügtesten. In diesem Falle verträgt die Präposition den
völlig ausgedruckten Artikel schlechterdings nicht, obgleich auf, wenn es
auf ähnliche Art gebraucht wird, denselben leidet; z. B. aufs beste, oder
auf das beste. Zwischen den mit an und auf als Adverbia gebrauchten
Superlativis findet übrigens noch der Unterschied Statt, daß an eine
wirkliche Vergleichung voraus setzet, auf aber nur schlechthin einen hohen Grad
andeuten soll. Z. B. Er hat uns aufs beste bewirthet, sehr gut; er hat uns am
besten bewirthet, unter allen andern hat uns niemand so gut bewirthet. So auch,
er ging am prächtigsten gekleidet, und er ging auf das prächtigste
gekleidet; er bewies sich noch am billigsten, unter den übrigen, und er
bewies sich auf das billigste. 2) Wenn an den Dativum Singularis regieret und
vor einem Hauptworte männlichen oder sächlichen Geschlechtes stehet,
welches den bestimmten Artikel in diesem Falle nicht leidet, da denn der Casus
an der Präposition bezeichnet werden muß. Ein Engel am Verstande.
Ihre guten Absichten ersetzen das, was ihr am Verstande fehlet. Arm am Geiste.
Krank am Leibe, am Gemüthe. Er ist noch am Leben.
Groß an Gestalt, am Geiste klein, Weiße.
Besonders, wenn dadurch adverbische Redensarten gebildet
werden. Am Anfange, für anfänglich. Sie wird es am Ende doch
errathen. Es ist noch hoch am Tage. Es liegt am Tage. Wenn aber vor einem
solchen Substantive noch ein Adjectiv stehet, so bekommt dieses, nicht aber die
Präposition das m, indem es hier bloß auf die Bezeichnung des Casus
ankommt. Zehn Thaler an barem Gelde. An innerm Werthe reich, Haged. Vor
Fämininis kann an den Dativ nicht bezeichnen, weil sich das r nicht mit
dem n verbinden läßt; folglich reich an Schönheit.2. Geduldet
wird diese Zusammenziehung überall wo an dem stehen sollte, doch nur in
der vertraulichen Sprech- und Schreibart, dagegen man sie in der höhern
lieber vermeidet; es müßte denn die vollständigere Form den
dichterischen Styl matt machen. Der Garten ist gleich am Hause. Am Sonntage.
Eine Wunde am Haupte. Am Tage des Gerichtes. So auch wenn ein Adjectiv zwischen
an und dem Hauptworte stehet. Am heutigen Tage. Am dritten Tage. Findet aber
der Artikel der nicht Statt, sondern es sollte eigentlich der unbestimmte
Artikel ein stehen, oder stehet vor dem Substantive ein Pronomen oder ein dem
Pronomen ähnliches Adjectiv, so bekommt dieses das m, und an behält
seine natürliche Gestalt. Geschiehet das an grünem Holze, wenn man
hier grünes Holz unbestimmt, folglich ohne Artikel verstehet; denn im
entgegen gesetzten Falle müßte es heißen, am grünen Holze,
für an dem grünen Holze. An barem Gelde. An jenem Tage. An einem
Tage. An diesem Tage. Es hat mir an meinem Vermögen vielen Schaden gethan.
Er arbeitet an deinem Verderben. Dieses gilt auch, wenn ein Genitiv vor dem
Hauptworte vorher gehet. An Gottes Segen. In der ohnehin schon halb veralteten
Anführungsart der Theologen, Matthäi am letzten Kapitel u. s. f.
stehet am für im. [
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