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Adelung - Grammatisch-kritisches Wörterbuch der Hochdeutschen Mundart

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Die Albernheit | | Der Albertiner

Albert

, oder Albrecht, Diminutiv. Albertchen, Albrechtchen, ein männlicher Taufnahme Deutschen Ursprunges, dessen Wortbedeutung bey seinem hohen Alter ein wenig dunkel ist. Die Form Albrecht ist im gemeinen Leben am häufigsten, dagegen Albert, welches zunächst aus der Lat. Form Albertus ist, in der Schriftsprache am üblichsten ist. Daß dieses Wort so viel als all-werth oder adel-werth bedeute, sind bloße Muthmaßungen ohne etymologische Gründe. Brecht und bert, denn beyde Formen sind gleich gewöhnlich, stammen vielmehr von dem alten brechen, glänzen, ( S. Anbrechen und Pracht,) her, und bedeuten hell, klar, Glanz, und figürlich berühmt, und Ruhm, Würde, und helfen mehrere alte eigene Nahmen bilden, wohin z. B. Hildebert oder Hildebrecht, Cunibert, Lambert oder Lamprecht, Robert oder Ruprecht, und die weiblichen Nahmen Berta, Walberta oder Walpurgis, und viele andere mehr gehören. Al könnte von all seyn, so daß Albrecht, lauter Glanz, und figürlich hohen Ruhm bedeuten würde. Da indessen dieser Nahme auch Adelbert lautet, so kann Al auch aus Adel zusammen gezogen seyn, und da würde es Glanz des Adels, Ruhm des Adels bedeuten; wenn anders Albert und Adelbert nicht zwey ganz verschiedene Nahmen sind. [197-198]
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