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Adelung - Grammatisch-kritisches Wörterbuch der Hochdeutschen Mundart

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Die Akademie

, plur. die -n, aus dem Griechischen - hier nichtlateinischer Text, siehe Image - , überhaupt ein Ort, wo sowohl Wissenschaften als auch Künste und Leibesübungen gelehret werden. Besonders, 1) eine hohe Schule oder Universität, weil das Landgut vor Athen, wo Plato ehedem die Weltweisheit lehrete, diesen Nahmen führte. Auf die Akademie gehen, nach einer hohen Schule reisen. Seine Lebenszeit auf Akademien zubringen. Von der Akademie zu Hause kommen, wo man im gemeinen Leben auch wohl im Plural sagt, von Akademien zu Hause kommen. 2) Eine Gesellschaft gelehrter Männer, welche sich unter landesherrlichem Schutze zu gewissen Zeiten versammeln, eine oder mehrere Wissenschaften zu bearbeiten. Diese Art von Akademien entstand zuerst in Italien, wo Cosmus, der erste Beherrscher zu Florenz, der einen Griechen mehrmahls die Platonische Philosophie vortragen hörte, zuerst auf den Gedanken kam, eine solche Akademie für die Platonische Philosophie zu stiften, welche sein Enkel, Laurentius der prächtige nachmahls in Ordnung brachte. Eine Akademie der Wissenschaften. Ingleichen der Ort, wo sich eine solche Gesellschaft versammelt. In die Akademie gehen. 3) Eine Kunst- und Ritterschule, ein Ort, wo entweder ritterliche Übungen, oder auch einzelne freye Künste gelehret und geübet werden. So hat man Ritter-Akademien, Akademien der Mahler, der Bildhauer, der Tonkünstler, des Ackerbaues, und in Frankreich sogar der Wundärzte. 4) An einigen Oberdeutschen Höfen heißt auch die Versammlung bey Hofe, wo Concert und Spiel ist, eine Akademie; vermuthlich nach dem Italienischen und Französischen, wo alle öffentliche Örter, wo Musik gehalten, oder in Karten und mit Würfeln gespielet wird, Akademien genannt werden. 5) Bey den Mahlern sind Akademien und Studien nackte Figuren, welche entweder nach der Natur oder nach einem Modelle gezeichnet werden.Anm. Im Plural sollte dieses Wort Akademieen geschrieben werden. Allein, den Übelstand der auf einander folgenden zwey e zu vermeiden, läßt man das eine weg, und spricht es dennochfünfsylbig aus. Daher akademisch, zu einer Akademie gehörig, in derselben gegründet; der Akademist, des -en, plur. die -en, der in einer Akademie der Künste unterrichtet wird. Das Substantiv ein Akademiker, ein Mitglied einer Akademie der Wissenschaften, ingleichen ein Student, welches einige von Academicus einführen wollen, hat bisher noch nicht allgemeinen Beyfall gefunden.1. [191-192]
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