Der Ahorn
, des -es, plur. die -e, oder der Ahornbaum, des -es, plur. die
-bäume, ein Baum, der zu den harten Laubhölzern gehöret; Acer,
L. Er hat ein hartes und weißes Holz, und ist aus Asien über
Griechenland und Italien nach Deutschland gekommen, wo er jetzt in den
Wäldern, doch nur noch einzeln wächst. Wegen seines angenehmen
Schattens und geraden Stammes ist er in den Spaziergängen sehr beliebt.
- Im stillen Schatten des Ahorns Ruht, ungerühmt von
panegyrischem Marmor, Des Weisen Aschenkrug, Zach.
Anm. 1. Der Deutsche Nahme dieses Baumes ist vermittelst
einer nicht ungewöhnlichen Verwechselung des c mit dem h aus dem Latein.
Acer, gebildet. Luthers Plural Ahörnen, Sir. 24, 19. ist ganz
ungewöhnlich. In den Slavonischen Mundarten heißt dieser Baum
Gawor.Anm. 2. Man kennet in den Deutschen Wäldern fünf Arten dieses
Baumes. 1) Den gemeinen weißen Ahorn, der grün-gelbliche Blumen, eine
weißliche Rinde und das weißeste Holz hat, und dessen Blätter
auf der untern Seite weißgrau und mit einer zarten Wolle bedeckt sind. Er
wird in den gemeinen Mundarten auch Anchore, Amhorn, die Ohre, in
Thüringen und Franken, die Ehre und Arle, in Schlesien die Urle, in
Sachsen, wegen des vornehmsten Gebrauches, der davon gemacht wird, [
187-188] Spindel- oder Spillenholz, in der Schweiz Waldäsche
und Steinahre, und in andern Gegenden Geißbaum genannt. 2) Der gemeine
Ahorn mit scheckigen Blättern. 3) Die Lehne (
S. dieses Wort,) welche in Norden und Niedersachsen
häufig wächst, eine weiße glatte Rinde, und ein hartes und
zähes Holz hat, welches aber nicht so weiß und fein ist, als an dem
vorigen. 4) Die Lehne mit scheckigen Blättern, welche eine bloße
Abänderung der vorigen ist. 5) Der kleine Deutsche Ahorn, welcher kleine,
unten hellgrüne, oben aber dunkle Blätter und eine gelbbraune Rinde
hat, und unter dem Nahmen des Masholders, oder der Maserle am bekanntesten ist;
S. Masholder. [
189-190]