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Adelung - Grammatisch-kritisches Wörterbuch der Hochdeutschen Mundart

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Adam | | Die Adams-Feige

Der Adams-Apfel

, des -s, plur. die -Äpfel. 1) Eine Art Citronen, deren Frucht größer und dunkler von Farbe, als eine Pomeranze ist. Die Schale hat viele Narben, welche so aussehen, als wenn davon gebissen worden; daher denn die mor-genländische Leichtgläubigkeit solche zu derjenigen Frucht gemacht hat, die für Adams Lüsternheit so unwiderstehliche Reitze hatte; daher sie auch der Paradies-Apfel genannt wird. 2) An der Kehle des menschlichen Körpers, die äußere Erhöhung des ersten und größten Knorpels der Luftröhre, welche in der Anatomie der Schildknorpel heißt, und von welcher der Aberglaube die Überlieferung hat, daß sie durch ein Stück von dem verbothenen Apfel entstanden, welches dem Adam daselbst sitzen geblieben; Pomum Adami, Franz. le Morceau oder Pomme d'Adam, Holländ. Adamsbrok. Da andere die noch genauere Nachricht haben wollen, daß dieses Stück des verbothenen Apfels das Kerngehäuse, oder der so genannte Kröbs gewesen, so wird diese Erhöhung, von ihnen auch der Kröbs, und in Oberdeutschland das Gröbschel genannt. Noch andere nennen sie Adamsbissen, den Kehlkopf, die Niedersachsen bey dem Chyträus das Kropfbein, und der große Haufe den Bierknoten. [163-164]
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