Der Abhang
, des -es, plur. die -änge, von dem Neutro abhangen. 1) Die
abhängige Seite einer Fläche, besonders eines Berges. Ein sanfter
Abhang, wenn die Höhe unvermerkt abnimmt. Ein starker, jäher Abhang,
wenn die Abnahme sehr merklich ist.
Sein sanfter Abhang glänzt von reifendem Getreide,
Hall.
Ingleichen die Neigung, welche eine abhängige
Fläche gegen den Horizont hat. Der Garten hat drey Fuß Abhang; ein
Umstand, den man bey dem Wasser den Fall nennet. 2) Das Abhangen von einem
andern, in figürlicher Bedeutung und ohne Plural, der Zustand, da ein Ding
seinem Wesen oder auch nur seinen Umständen nach, in einem andern
gegründet ist; noch häufiger die Abhängigkeit.Anm. Der Plural
ist schon in der ersten Bedeutung selten, in der zweiten aber ist er es noch
mehr. Es ist daher nicht nachzuahmen, wenn Kleist singt:
Sieh Wesen ohne Gestalten, merk ihre Abhäng und
Kräfte.
Die abhängige Seite eines Berges wird sonst auch die
Berglehne, die Thalhänge, und wenn sie sehr steil ist, die Bergwand, in
Oberdeutschland der Hang, die Laiten, der Abstieg, die Abseite, die Berghalde,
im Bergbaue das Gehänge, in den Niederdeutschen Marschländern die
Glöyung, und im Garten- und Festungsbaue die Abdachung, Böschung
genannt; ohne dabey auf den schwachen oder starken Abhang zu sehen, welche in
vielen Fällen wieder ihre eigene Benennungen haben. [
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